Es war der 31. Mai 1999, als im alten Breidenbacher Hof zum letzten Mal die Gäste verabschiedet und die Türen für immer geschlossen wurden. Ein trauriger Tag, nicht nur für das Personal. Trotz des zuletzt baufälligen Zustandes hatte das 1812 eröffnete Haus noch immer viele Stammgäste, die hofften, schon bald wieder im renovierten Breidenbacher Hof übernachten zu können.
40 Millionen Mark wurden dafür zunächst veranschlagt, doch bei näherer Betrachtung erwies sich der Renovierungsbedarf als deutlich größer. Es folgten lange Diskussionen, zähe Verhandlungen – und dann ganz lange nichts. Die neuen Besitzer hüllten sich monatelang in Schweigen und das traditionsreiche Luxushotel entwickelte sich nach und nach zum Schandfleck. 2005 gab es endlich den Startschuss für einen Neubau, der in zehn Tagen eröffnet wird.
Rund 100 Millionen Euro wurden investiert, entstanden sind 79 Zimmer (45 bis 55 Quadratmeter) und 16 Suiten zwischen 70 und 250 Quadratmetern. Wer in der Eröffnungsnacht im neuen Breidenbacher Hof, der als "Capella Hotel" betrieben wird, übernachten möchte, muss für ein Deluxe-Zimmer 375 Euro auf den Rezeptions-Tresen legen, eine Junior-Suite (Capella-Zimmer) ist für 1200 Euro zu haben, die Grand Suite für 2000 Euro und die Präsidenten-Suite für 3500 Euro. Dafür bietet letztere auch auf rund 300 Quadratmetern Fläche neben einem Wohn- und Schlafzimmer auch ein Büro, einen Konferenzraum sowie ein luxuriöses Marmorbad. Flachbildfernseher in jedem Raum sind selbstverständlich.
Ganz gleich, ob man geschäftlich oder privat nach Düsseldorf reist, steht allen Gästen ein Personal Assistant bei der Planung und Gestaltung des Aufenthaltes zur Seite. Hierfür nimmt er bereits vor Ihrer Anreise Kontakt mit den Gästen auf. Unterstützt von einer umfangreichen Datenbank kann er Informationen zu kulturellen Angeboten geben, aber auch Geschäftskontakte herstellen. Ob Terminplanung, die Einweisung in die Zimmertechnik (Licht, Klimaanlage und Vorhänge können zentral vom Bett aus gesteuert werden) oder auf Wunsch auch ein Schachspiel mit den Gästen - der Personal Assistant erfüllt fast jeden - legalen - Wunsch der Gäste.
Begrüßt werden die Gäste allerdings in der Regel vom Doorman. Damit dieser an kalten Tagen nicht friert, wurde für ihn eine Heizung in den Boden eingelassen. Das eindrucksvolle Foyer mit der darüber gelegenen Bar sowie die Lobby-Lounge sind "öffentlich". General Manager Cyrus Heydarian bietet dort also auch allen Düsseldorfern die Möglichkeit an, bei einem Schlüssel-Alt oder einer Kaffee-Spezialität Breidenbacher-Hof-Luft zu schnuppern. An die Bar schließt sich eine Zigarren-Lounge an, wo in einem begehbaren Humidor 1000 Zigarren lagern.
Insgesamt sorgen sich 145 Mitarbeiter um das Wohl der Gäste.
Von Philipp Öller
