35 Jahre alt wird in diesen Tagen der Japanische Garten. Genau am 24. Mai 1975 wurde er offiziell an die Düsseldorfer übergeben. Aus Anlass dieses Geburtstags haben das Gartenamt und der Verein "Japanischer Garten in Düsseldorf" ein Geschenk für die Anlage erarbeitet. Die Besucher des Japanischen Gartens können sich ab sofort über neue Informationstafeln
freuen.
Die schmucke, 5.000 Quadratmeter große Grünanlage befindet sich übrigens in der nordwestlichsten Ecke des Nordparks, dort wo der Park am stillsten und beschaulichsten ist. Die Düsseldorfer Bürger verdanken den 1975 fertig gestellten Japanischen Garten den im Stadtgebiet ansässigen japanischen Firmen und der japanischen Gemeinde. In diesem Zusammenhang wurde der Verein "Japanischer Garten in Düsseldorf" gegründet, der seinerzeit die Planung und den Bau des fernöstlichen Gartenjuwels in Höhe von 1,9 Millionen Mark finanzierte. Ohne Zweifel existiert Dank des kontinuierlichen Engagements des Vereines in der Landeshauptstadt eine der attraktivsten und sehenswertesten japanischen Gartenanlagen mit überregionaler Bedeutung.
Auf den Infotafeln werden die Bedeutung der verschiedenen Elemente des Gartens und seine Geschichte erläutert. Eine Orientierungstafel erleichtert
es zudem, die einzelnen Elemente, wie Steinlaternen, Trittsteine und Bäume, im Park zu entdecken. Der Verein "Japanischer Garten in Düsseldorf" wird nun aufgelöst. Seine Aufgabe ist nach 35 Jahren erfüllt, der Japanische Garten ist ein fester Bestandteil der Düsseldorfer Gartenkultur geworden.
Japanischer Garten: Stadt-Gärtner übernehmen die Pflege
Noch im Sommer 2008 hatten die Vereinsmitglieder eigens aus dem Herkunftsland der Gärten zwei Gärtner einfliegen lassen. Sie haben die
Schwarzkiefern und Ahornbäume beschnitten, und die städtischen Gärtner
die den Garten regulär pflegen, über Fragen der fernöstlichen Gartenkultur
und -pflege beraten und "fortgebildet". Die Stadtgärtner sind mittlerweile in der besonderen Pflege der Anlage sehr gut geübt. Die Kontakte werden auch nach Auflösung des Vereins bestehen bleiben und wenn Beratung erforderlich ist, dann stehen die Japanische Gemeindeund die Japanische IHK zu Düsseldorf e.V. dem Gartenamt weiter mit Rat und Tat zur Seite.
Zwölf große Rhododendren gepflanzt
Das Gartenamt hat noch ein weiteres Geschenk an den Garten und möchte damit auch unterstreichen, dass die Anlage weiterhin im Sinne des Vereins gepflegt und gehegt wird. Zwölf große Rhododendren im Wert 8.000 Euro wurden gepflanzt.
Hintergrund: Japanischer Garten
Der Blick, der sich beim Betreten des Japanischen Gartens bietet, erschließt
schnell einige der fernöstlichen Besonderheiten. Ein Rundweg führt die Besucher durch den Park. Durch die Schiffsanlegestelle wird die Erinnerung an Bootsfahrten geweckt. Die Bäume – meist Kiefern und japanischer Fächerahorn – sind auf spezielle Art und Weise beschnitten. Sie sind kleiner als ihre wenige Meter dahinter aufragenden nicht beschnittenen Artgenossen, die außerhalb des Gartens im Nordpark stehen. Zudem verlaufen ihre Äste waagerecht zum Boden, was ihnen ein pyramidenförmiges Aussehen verleiht. Der Japanische Garten am Rhein ist kein Ebenbild eines Gartens in Japan. Er wurde eigens für Düsseldorf entworfen. Die größte Kunst der japanischen Gartenbaumeister ist es, die Natur in ihren Gärten in idealisierter Weise darzustellen. Dies hat in Japan lange Tradition. Schon im 8. bis 12. Jahrhundert – zur Nara- und Heian-Zeit, entstand die Grundform des heutigen traditionellen japanischen Gartens. Parallel entwickelten sich drei Grundtypen: der See-, Teich- und Inselgarten, der Hügelgarten mit künstlich aufgeschüttetem "Gebirge" und der Flachgarten. Dem Düsseldorfer Garten liegt dabei der Typ des Teichgartens (Chitei) zugrunde, den man in Japan auch Lustgarten nennt. Das in Düsseldorf anzutreffende Wegesystem mit Rundweg um den Teich ist noch eine Sonderform, die in Japan im 17. Jahrhundert entstand.




