Über Wahrheit und Perspektiven

Alison Jackson: Truth is dead
Das NRW-Forum präsentiert vom 3. März bis zum 14. Mai Alison Jacksons erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland mit rund 80 Fotografien und Videos. Die britische Künstlerin inszeniert mit Doppelgänger:innen und Schauspieler:innen intime und private Szenen berühmter Menschen, die wie Paparazzi- oder Dokumentaraufnahmen wirken. Die Bilder täuschen, fälschen und provozieren. Geschichten werden weitergesponnen und neu erzählt.
Mit Jacksons Arbeit wird die Frage nach dem Wahrheitsgehalt von Bildern auf eine neue Ebene gestellt. Können wir Bildern in Zeiten von Fake News und Deep Fake überhaupt noch trauen? Außerdem wird das empfindliche Verhältnis von Privatheit und Öffentlichkeit deutlich, denn die Bilder bilden auch die Illusionen und Sehnsüchte der Betrachter:innen ab.
Andreas Gefeller: Out of Sight
Andreas Gefeller bekommt mit „Out of Sight“ seine erste Retrospektive. Insgesamt 60 Werke aus acht Serien der letzten 23 Jahre werden vom 3. März bis zum 14. Mai im NRW-Forum präsentiert. Der Düsseldorfer Fotograf beschäftigt sich mit dem menschlichen Lebensraum.
In seinen Fotografien wird das Verhältnis zur Realität immer wieder hinterfragt. Durch verschiedene Methoden wie beispielsweise der Überbelichtung oder dem Fotografieren aus großer Höhe und ungewöhnlicher Perspektive werden vertraute Orte neu erzählt.
Mit der Serie „The other side of light“ möchte der Künstler die abstrakten Prozesse der modernen Welt verbildlichen. Dafür begibt er sich auf die Suche in der Natur. Regentropfen auf dem Wasser, gestochen scharfe Pflanzenformationen oder feine Linien von Lichtreflexen auf dem Wasser sollen das digitale Leben abbilden, für das es eigentlich keine Abbildung gibt.
Alex Grein: umlauf
Die Ausstellung „umlauf“ von Alex Grein ist vom 3. März bis zum 10. April im NRW-Forum zu sehen. Grein ist die Gewinnerin des diesjährigen Landsberg-Preises. Mit dem Landsberg-Preis werden ehemalige Absolvent:innen der Kunstakademie Düsseldorf für ihr Kunstschaffen gewürdigt. Der Landsberg-Preis, eine vom Düsseldorfer Unternehmer Georg Landsberg und dem Kunstpalast ins Leben gerufene Auszeichnung, ist auf 15.000 Euro datiert und beinhaltet eine eigene Ausstellung. Der Eintritt zu dieser Ausstellung ist kostenlos.
In „umlauf“ widmet sich die Künstlerin der Frage nach dem Überdauern von Bildern im analogen und digitalen Zeitalter. Die fotografische Sammlung des Kunstpalastes dient Grein als Ausgangspunkt ihrer Arbeit. Dabei setzt sie sich mit einer großen Sammlung aus Schwarzweißfotografien auseinander und erschafft neue Kompositionen, indem sie zum Beispiel die Bilder mit Gegenständen neu kombiniert.
Auf den ersten Blick haben die drei Ausstellungen wenig gemeinsam. Bei näherem Hinsehen und Hintergrundwissen zu einzelnen Werken wird deutlich, dass alle drei Künstler sich ganz individuell mit dem Thema der Wahrheitsfindung auseinandersetzen.






