Einen Löschzug einer völlig neuen Generation testet gegenwärtig die Berufsfeuerwehr Düsseldorf auf den Feuer- und Rettungswachen Hüttenstraße, Münsterstraße und Quirinstraße. Der Zug besteht aus einem Löschfahrzeug mit dem Kürzel HLF 20/16 und einem Drehleiterfahrzeug DLK 23/12. "Bei der Beschaffung der Fahrzeuge standen Sicherheit, Ergonomie und Umweltverträglichkeit im Vordergrund", erklärt Feuerwehrdezernentin Helga Stulgies.
Zurzeit werden die Feuerwehrleute im Umgang mit den neuen Fahrzeugen und ihrer neuen Technik geschult. Erst nach Abschluss der Ausbildung der Brandschützer am neuen Gerät können die Einsatzfahrzeuge den Dienst auf den Stammwachen aufnehmen. Die ersten Eindrücke der Feuerwehrmänner sind sehr positiv.
Im Hinblick auf den Umweltschutz wurde bei der Motorenauswahl (Leistung: 286 PS; Hubraum: 6.400 Kubikzentimeter) der Fahrzeuge großer Wert auf die Abgastechnologie gelegt. Die Schadstoffemission soll bereits auf zukünftig zu erwartende Normen ausgelegt sein. Beide Fahrzeugtypen verfügen über die Adblue-Technik und erfüllen sowohl die gültigen Euro-4- als auch die ab 2009 geforderte Euro-5-Norm. Darüber hinaus wird auch der ab 2010 gültige Stickstoffdioxidgrenzwert unterschritten.
Auch beim Thema Feinstaub ist Adblue die optimale Lösung und unterschreitet die vorgegeben Grenzwerte. Die Abgasreinigung bei diesem Verfahren erfolgt durch Harnstoff, wovon acht Liter in einem Tank mitgeführt werden. Das reicht, um ein Jahr lang die Abgase zu reinigen.
"Innovativ und energiesparend sind auch die Flutlichtstrahler", verkündet Helga Stulgies. Waren früher 1.000 Watt je Scheinwerfer für eine Einsatzstellenausleuchtung vorgesehen, setzt die Xenonlichttechnik mit nur 35 Watt je Strahler bei höherer Lichtausbeute neue Maßstäbe. Umweltfreundlicher ist zudem die neue Zumischanlage für das Schaummittel im neuen Löschfahrzeug. Mit nur 0,1 Prozent (früher bis 0,5 Prozent) wird das Netzmittel dem Löschwasser beigemengt, ohne die Löschleistung zu verändern.
Schon seit einigen Jahren rüstet sich die Feuerwehr für die Zukunft. Seither plant eine Arbeitsgruppe die neue Löschfahrzeuggeneration. Ende 2007 wurden die ersten vier Hilfeleistungslöschwagen (Ziegler auf MB Atego 1629 F) fertig gestellt. Der erste davon wurde Ende Oktober überführt und an der Feuerwehrschule in Garath stationiert. An ihm wurden und werden Feuerwehrleute ausgebildet. Jetzt sind die Löschwagen zum Praxistest an den Feuerwachen stationiert. "Das Fahrgestell fühlt sich sehr gut an und läuft wie auf Schienen", berichtet Wachleiter Wolfgang Röhr von der Feuerwache Münsterstraße. Diese Eigenschaft ist für ein 16-Tonnen schweres Einsatzfahrzeug nicht selbstverständlich. "Der Arbeitsplatz der Retter vereinigt Sicherheit und Ergonomie", ergänzt Feuerwehrchef Peter Albers. Die Feuerwehrleute haben deutlich mehr Platz als im Vorgängermodell. Die Wagen haben zwei eingebaute Löschmitteltanks für 1.600 Liter Wasser und 120 Liter Schaummittel.
Die vier neuen Drehleiterwagen DLK 23/12, Metz auf MB Econic 1829 LL, wurden ebenfalls Anfang 2008 in die Wachen gegeben. Ihr gesamter Fahrbetrieb wird von einem Computersystem überwacht und gesteuert. Alle relevanten Sicherheitssysteme werden beim Start des Motors überprüft. Der Rechner ist auch beim Drehleiterbetrieb für die Sicherheit zuständig. Der Rettungskorb für drei Personen ist für eine effektivere Menschenrettung umgestaltet worden.




