Was ihr Chef Prof. Dr. Ulrich Lehner am Mittwochmorgen verkündete, hat die Beschäftigten von Henkel wie ein Schlag getroffen. Versteckt hinter der Formulierung "Maßnahmen zur Steigerung der langfristigen Ertragskraft" kündigte der Düsseldorfer Waschmittel- und Klebstoffriese, der unter anderem "Persil" und "Pritt" herstellt, an, rund 3000 Stellen zu streichen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen rund 52.000 Mitarbeiter, davon 80 Prozent außerhalb Deutschlands.
"Mit diesem Schritt antworten wir frühzeitig und verantwortungsbewusst auf die immer schnelleren Veränderungen in unseren Märkten", sagte Prof. Dr. Ulrich Lehner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Henkel KGaA. "Wir stellen uns damit auf kommende Entwicklungen ein und sichern aus einer Position der Stärke die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens."
Obwohl der Konzern im Jahr 2007 den Umsatz um 2,6 Prozent auf 13.074 Milliarden Euro steigern konnte und obwohl man beim Jahresüberschuss gar ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, in absoluten Zahlen 941 Millionen Euro, stieg, soll nun kräftig gespart werden. "Henkel hat das Ziel, mit dieser Initiative, die ein Volumen von rund 500 Mio. Euro hat, ab 2011 jährliche Einsparungen in Höhe von rund 150 Mio. Euro zu realisieren. Ausgehend von Erfahrungswerten aus vergleichbaren Programmen in der Vergangenheit könnte es im Rahmen dieser Maßnahmen zu einem Abbau von etwa 3.000 Stellen kommen", heißt es in einem Statement des Unternehmens.
"Wir sind uns der besonderen Verantwortung bewusst, die gerade dieser Teil der Überlegungen bedeutet“, erklärt Ulrich Lehner. „Es geht dabei nicht um die bloße Reduzierung von Kosten, sondern um eine Investition in zukunftsfähige Prozesse und Strukturen, zu der uns auch unsere unternehmerische Verantwortung verpflichtet. Ein möglicher Stellenabbau wird, wie in der Vergangenheit, entsprechend unserer Tradition und unseren Werten sozialverträglich erfolgen.“
Einzelheiten des Programms will Henkel erst nach der Konkretisierung einzelner Projektideen und Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretungen sowie mit möglicherweise betroffenen Mitarbeitern festlegen.
Von Philipp Öller




