Nachdem bereits vor einigen Tagen der Kreisvorstand der CDU den bisherigen Fraktionsvorsitzenden und Ersten Bürgermeister, Dirk Elbers, einstimmig für die OB-Kandidatur vorgeschlagen hat, ist nun auch bei der SPD das Rätselraten beendet. Karin Kortmann, derzeit in Personalunion Düsseldorfer SPD-Vorsitzende, Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesentwicklungsministerium, hat sich entschieden, zu kandidieren und hat dafür nach eigenen Worten auch den Rückhalt von Parteibasis und Fraktion.
In einem Brief an die Düsseldorfer Genossen schreibt Kortmann unter anderem: "Ich gehe mit Lust und Laune, mit Kompetenz und Sachverstand und dem festen Willen, diese Wahl gewinnen zu wollen, in diesen Wahlkampf." Die SPD habe sich die Suche nach dem Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters nicht leicht gemacht, im Gegenteil. "Unsere Partei hat eine intensive Auseinandersetzung darüber geführt und einmal mehr bewiesen, dass wir eine lebendige Form der Meinungs- und Willensbildung haben. Wir sind eben eine Volkspartei, die die Vielfalt unserer Mitglieder widerspiegelt - und das ist gut so. Was jetzt zählt, ist der Blick nach Vorne", so Kortmann.
Auch sie persönlich habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, so Kortmann. Die Trauerrede von Angela Erwin für ihren Vater habe sie "schockiert". Ihr sei in diesem Moment noch einmal bewusst geworden, wie hoch der Preis für dieses Amt sein kann. Allerdings ist Kortmann nach intensiven Gesprächen mit ihrem Ehemann und ihren Kindern Judith und Philipp (12/13) zu dem Schluss gekommen: "Die Person prägt das Amt, nicht das Amt die Person." Als Oberbürgermeisterin würde sich Kortmann dafür einsetzen, "dass Politik in unserer Stadt keine Ein-Personen-Show ist. Ich will eine Politik für alle Bürgerinnen und Bürger in Düsseldorf, nachhaltig, solide und gerecht, bei der die politisch Verantwortlichen miteinander um die beste Lösung ringen."
Und auch bei der CDU blickt man nach Vorne und ist überzeugt, mit Dirk Elbers den perfekten Kandidaten gefunden zu haben. Düsseldorfs CDU Chef Klaus-Heiner Lehne, auf dessen Vorschlag diese Nominierung zurückgeht, hält die Kandidatur "für das logische Ergebnis der jahrzehntelangen erfolgreichen kommunalpolitischen Aktivitäten des jetzigen CDU Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisters". Lehne weiter: "Niemand in der Düsseldorfer Kommunalpolitik hat mehr Kenntnisse und Erfahrungen als unser OB Kandidat. Die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer können mit der Wahl von Dirk Elbers sicher sein, dass die Leistungsbilanz von OB Joachim Erwin von Dirk Elbers fortgeschrieben wird und sein Vermächtnis in sehr guten und treuen Händen ist."
Die Grünen hatten signalisiert, auf einen eigenen OB-Kandidaten (im Gespräch war Monika Düker) zu verzichten, wenn Karin Kortmann für die SPD antritt. Entschieden ist allerdings noch nichts.
Die FDP hat sich ebenfalls noch nicht endgültig festgelegt, ob mit Fraktionschefin Marie-Agnes Strack-Zimmermann eine eigene OB-Kandidatin antreten wird. Derzeit laufen Gespräche mit der CDU.




