Eine schwarz aufsteigende Rauchsäule hatte viele Passanten aufschrecken lassen, die den Notruf der Feuerwehr gegen 8.40 Uhr über Handy anriefen. Beim Eintreffen war die Situation zunächst unklar. Zwei Bauarbeiter wurden anfangs vermisst. Die Bauleitung meldete später, dass alle Handwerker die
Baustelle verlassen haben. 33 Baustellenbeschäftigte und Betroffene der Versicherung hatten auf der Flucht Brandrauch eingeatmet und mussten rettungsdienstlich versorgt werden. Davon wurden anschließend 20 in die umliegenden Krankenhäuser transportiert, elf Betroffene blieben unverletzt.
Im ersten Untergeschoss brannte ein 30 Quadratmeter großer Baustoff-Lagerraum einer Elektrofirma, es brannten Kabel und Baumaterialien. Der pechschwarze Brandrauch breitete sich im gesamten Gebäude aus. Zehn Rettungstrupps - ausgestattet mit Langzeitpressluftatmern für 60
Minuten Atemluftvorrat - durchsuchten auch wegen der zuerst vermissten Menschen den gesamten Bürokomplex über zwölf Stockwerke ab, gefunden wurde aber keiner. Parallel löschten mehrere Feuerwehrmänner die Flammen im Keller. Mit mehreren Hochleistungslüftern wurde der Rauch aus dem Gebäude herausgeblasen. In der Leitstelle der Feuerwehr wurde eine Feuerwehr-
Einsatzleitung (FEL) zur Unterstützung und Entlastung der Kräfte vor Ort gebildet.
Die Feuerwehr war mit 120 Einsatzkräften und 40 Feuerwehr- und Rettungsdienstfahrzeugen an der Brandstelle. Das Gebäude ist aufgrund der Bauart - sechs Etagen oberhalb und bis zu sechs unterhalb des Bodenniveaus - einsatztaktisch wie ein Hochhaus zu bewerten. Dadurch wurden aufwendige personalintensive Einsatzstrategien notwendig, um einen sicheren Einsatzablauf zu gewährleisten. Das Gebäude war fast bezugsfertig und stand vor der Bauabnahme. Es kam zu erheblichen Behinderungen für den Verkehr.



