Petrus scheint ein Kulturliebhaber zu sein. Wie sonst lässt sich erklären, dass pünktlich zur Düsseldorfer "Nacht der Museen" plötzlich der Frühling Einzug hielt? Und so konnten die nach Veranstalterangaben rund 24.000 Besucher ohne Regenschirm und dicke Winterjacke von Museum zu Museum ziehen. Mehr als 40 Kultureinrichtungen öffneten - zum Teil bis 2 Uhr - ihre Türen. Der Andrang war so groß, dass es zu Wartezeiten kam - vor Museen und an den Bushaltestellen.
Eigentlich benötigt man für die knapp 13 Kilometer lange Strecke zwischen Grabbeplatz und Benrather Schloss rund 15 Minuten. "Ich war jetzt eine Sttunde im Bus unterwegs, das war schon lang", sagte Besucherin Gaby Hoffmann. Trotzdem habe es sich gelohnt. "Ich war noch nie im Haupttrakt - und es hat mir sehr gefallen." Vor allem die höfischen Tänze haben die 42-Jährige begeistert. "So fühlt man sich in die Zeit des Kurfürsten zurückversetzt."
Zwischenzeitlich kam es auf allen drei Pendelbuslinien zu Engpässen. "Wir haben schon zwei Busse fahren lassen, weil die überfüllt waren. Jetzt wollen wir mit", forderte ein sichtlich genervter Herr und zwängte sich mit seiner Familie an der Kirche St. Peter in den Bus. "Warum werden nicht ein paar Busse mehr eingesetzt?", fragte er. "Schade - das macht das Flair etwas kaputt."
Die längsten Wartezeiten des Abends gab es jedoch vor dem Museum Kunstpalast. Mehrere tausend Besucher wollten die neue Ausstellung "El Greco und die Moderne" sehen - und standen dafür mehr als eine Stunde an." Die Meinungen über die Ausstellung selbst reichten von "fantastisch" bis "langweilig". Großen Beifall gab es für die Flamenco-Tänzer, die unter freiem Himmel im Ehrenhof auftraten und spanisches Flair verbreiteten.
Von Philipp Nieländer
Die Nacht der vollen Düsseldorfer Museen

Stationen bei der "Nacht der Museen": Der schön illuminierte Ehrenhof, in dem auch Flamenco getanzt wurde und das Benrather Schloss. Die Busse waren zum Teil überfüllt. Fotos: Duesseldorf-Magazin.de/Nieländer






