Er ist in die Fußstapfen des legendären Gypsy-Swing-Königs Django Reinhardt getreten, doch er trägt seine eigenen Schuhe: Der Gitarrist Joscho Stephan erfindet die Musik des großen Manouche immer wieder neu.
"Man muss versuchen zu verstehen, dass Gypsy-Swing eine eigenständige Art ist, Jazz zu spielen. Aber bei mir hat auch Blues Platz, die Beatles und vieles andere. Ich glaube, dass wir mehr für die Gypsy-Szene tun als dle so
genannten Puristen oder Authentiker", beschreibt Joscho Stephan seine musikalische Grundhaltung. Nicht zufällig heißt sein gefeiertes, neues Album denn auch „Django Nuevo“. Kostproben dieses Werks geben Joscho Stephan und sein Quartett am 28. August 2010 im Düsseldorfer Savoy-Theater. Mit innovativen Ergänzungen aus Klezmer, Latin, Rock oder Jazz schreibt er die Geschichte von Django Reinhardt auf eine höchst beeindruckende Weise fort, ohne dessen Tradition zu verraten.
Dank seiner Virtuosität an der Gitarre genießt Joscho Stephan längst großes internationales Ansehen. Das angesehene amerikanische Acoustic Guitar Magazine schrieb: "Joscho Stephan repräsentiert die Zukunft der Gypsy Jazz Gitarre". Feuilletons aus aller Welt, aber auch musikalische Wegbegleiter wie Paquito D’Rivera, James Carter, Grady Tate oder der inzwischen verstorbene Charlie Mariano schlossen sich dieser Verbeugung an.
Wenn Joscho Stephan im Up-Tempo durch die Skalen jagt, sitzt jede Note punktgenau, sind seine Soli mit hinreißender Präzision strukturiert. Keine Frage: Hier ist ein Meister seines Fachs am Werk, der seinemPublikum die Anstrengung seines Tuns vorenthält und die swingende Leichtigkeit des Seins hörbar macht.
Django Reinhardt würde ihn mit Standing Ovations feiern. Begleitet wird der 30-Jährige in Düsseldorf von einer hervorragend harmonierenden Combo: seinem Vater, dem Rhythmusgitarristen Günter Stephan sowie dem Bassisten Max Schaaf und dem Geiger Sebastian Reimann.



